Sexuelle Probleme des Mannes
Erektionsstörungen
Eine Untersuchung beim Urologen ist unbedingt notwendig, da Erektionsstörungen Vorboten weiterer Erkrankungen sein können. Männer erleben das erste Auftreten meist als große Blamage und haben anschließend die Angst im Kopf:„ Hoffentlich passiert mir das nicht wieder.“ Diese Angst spürt die Partnerin und wird ebenfalls verunsichert: „Bin ich nicht mehr attraktiv genug für ihn?“ Häufig weichen Männer auf Selbstbefriedigung aus, um weiteren Blamagen zu entgehen. Die Partnerin bemerkt dieses Ausweichen und fühlt sich als Frau missachtet. Die Forschung zeigt, Männer haben eine Reihe von Möglichkeiten ihre Erektionsfähigkeit zu verbessern. Erektionsfähigkeit entsteht durch ein Zusammenspiel des gesamten Körpers und der Psyche. Viagra, Cialis, Levitra, Spedra (PDE-5-Hemmer) können erste Nothelfer sein, aber sie beseitigen nicht die Ursachen einer Erektionsstörung, wie beispielsweise einen Testosteronmangel und sie können auch keine Lust auf die Partnerin herbei zaubern. Nur Sie selbst können langfristig Ihre Lust auf Sex und Ihre Erektionsfähigkeit erhalten oder wieder gewinnen. Auch Ihre Partnerin kann viel für ihre Erektionsfähigkeit tun. Die Erfolgsquote erhöht sich deutlich, wenn die Partnerin am Beratungsprozess teilnimmt. Studien zeigen eindeutig, Paare ohne erfüllendes Liebesleben beginnen gereizt miteinander umzugehen und trennen sich früher oder später.
Internet-Sexsucht
Internet-Sexsucht ist ein Phänomen, das meiner Erfahrung nach, fast ausschließlich Männer betrifft, weil Männer stärker auf visuelle sexuelle Reize reagieren als Frauen. Meistens wenden sich jedoch Frauen an mich, die einen exzessiven Internet-Sex-Konsum des Partners entdeckt haben. Zum behandlungsbedürftigen Problem wird der Internet-Sex-Konsum, wenn er realem Sex vorgezogen wird, worunter natürlich die reale Partnerin leidet. Im Rahmen der Beratung soll aufgezeigt werden wie Beziehung und Internetverhalten verbessert werden können.
Sexuelle Unlust, Zu müde für Sex
Zu müde für Sex, ist ein ernst zu nehmendes Warnsignal, da der physisch und psychisch gesunde Mann, Sex als belebend erlebt. Beim Sex werden im Körper Stresshormone abgebaut und Hormone ausgeschüttet, die anschließend entspannen und ein Glücksgefühl geben. Leider hat Alkoholkonsum ebenfalls eine entspannende Wirkung und führt genauso zur Ausschüttung des sogenannten Glückshormons Dopamin. Auch süße Speisen bewirken die Freisetzung von Dopamin. So kann aus dem Feierabendbier mit einem guten, süßen Essen ein teuflischer Konkurrent für Sex werden. Die Langzeitfolgen sind dramatisch für das Liebesleben. Mit einer Vielzahl von Tipps/Therapievorschlägen kann die Lust auf Sex jedoch wieder belebt werden.
Wenn Seitensprünge und Affären zur Sucht werden
Männer schildern mir oft, wie berauschend das Gefühl für sie ist, eine attraktive Frau zu erobern und von ihr begehrt und bewundert zu werden. Dieses unvergleichlich tolle Gefühl des „Jagderfolges“ wird für manche Männer zu einer regelrechten Sucht. Viele Affären sind rein virtuell, z.B. über facebook, und bestehen aus erotischem hin und her schreiben, was für die Partnerin genau so verletzend ist. Meist sind es die Partnerinnen dieser Männer, die unter der Affären-Sucht, des Freundes oder Ehepartners leiden und eine Paarberatung einfordern.
Vorzeitiger Samenerguss
Die aktuelle Forschung unterscheidet zwei Formen. Die erste Form ist eine lebenslang bestehende vorzeitige Ejakulation, die genetische Ursachen hat. Die zweite Form ist im Laufe des Lebens erworben. Hier werden psychische Ursachen angenommen. Beide Formen führen häufig zu Beziehungsproblemen, da die Partner ihr Liebesleben als eingeschränkt erleben. Der Mann kann zwar einiges tun, um seine Übererregbarkeit zu dämpfen, jedoch erhöhen sich die Erfolgsaussichten deutlich, wenn die Partnerin in die Beratung mit einbezogen wird.
Verzögerter Samenerguss
Ein verzögerter oder ausbleibender Samenerguss (Ejaculatio retarda) wird von der Sexualforschung als in erster Linie psychisch bedingt eingestuft. Die meisten Männer machen die Erfahrung der verzögerten Ejakulation mit zunehmendem Alter. Auch beim verzögertem Samenerguss ist die Einbeziehung der Partnerin in die Beratung der Schlüssel zum Erfolg.